... und ausgerechnet dabei werden wir ins eiskalte Wasser geschmissen. Eltern zu sein behandelt man nicht in der Schule. Es gibt keine Ausbildung zum „Fachmann für Kinder und Vaterschaft“ und auch einen „Bachelor of Motherhood“ bietet bislang keine Uni an. Dem Lebensbereich, der uns vor die kompliziertesten und wichtigsten Herausforderungen stellt, begegnen wir meist allein und unbedarft. Früher oder später nagt an den meisten Eltern ein leiser Zweifel: Mache ich alles richtig? Tue ich meinem Kind gut? Liegt es an mir, dass hier gerade alles schiefläuft? Wieso kann ich meinem Kind nicht helfen? Wieso triggert mich mein eigenes Kind?
Manchmal sind die Zweifel nicht länger leise. Sondern brüllend laut. Weil ein Problem außer Kontrolle geraten ist, oder weil wir, egal wie sehr wir uns bemühen, einfach keine Lösung finden. Vorab sei gesagt: Das ist normal. Du bist normal. Du bist mit deinen Gefühlen nicht allein und es ist gut, dass du nach einer Lösung suchst. Dass du auf dieser Seite, in dieser Zeile angelangt bist, zeigt: Du bist der Lösung schon ganz nah.
Unsere Kommunikation mit unserem Kind im Alltag setzt den Grundstein für sein Selbstbild.
Hast du dich schon mal dabei erwischt, wie du zu deinem Kind gesagt hast:
Besonders wenn wir gestresst, müde oder schlecht gelaunt sind, fehlt es uns manchmal an Geduld, so mit unseren Kindern zu kommunizieren, wie wir es sollten – und wie sie es brauchen. Das ist menschlich und macht uns längst nicht zu schlechten Eltern.
Allerdings nimmt diese Art der Kommunikation einen entscheidenden Einfluss darauf, welche Wahrnehmung unser Kind von sich selbst hat – unsere Kommunikation zu ihm prägt das Selbstbild. Eltern haben aus Sicht der Kinder immer recht. Und mit jeder Aussage, die sich in unserem Kind festsetzt, werden unsere Gedanken mehr und mehr zu seinen eigenen.
Erziehungsratgeber sind gut und wertvoll. Aber seien wir mal ehrlich: Ist es nicht wahnsinnig schwierig, die Ratschläge immer zu befolgen, und unendlich frustrierend, wenn wir dann doch wieder in alte Muster zurückfallen? Im schlimmsten Fall stürzen uns die Tipps in eine Flut von Selbstvorwürfen, weil wir mal wieder alles falsch gemacht haben. Obwohl unser Kopf weiß, was "richtig" ist, finden unsere Emotionen doch ihren eigenen Weg heraus – manchmal mit der Wucht eines Vulkans. Und manchmal hallen unsere Worte nach wie glühende Lava und richten auch Tage, Jahre später noch Schaden an.
Aus diesem Grund ist es wichtig, nicht nur unserem Kopf klarzumachen, wie es mit dem Kind zu kommunizieren hat, sondern vielmehr unseren Emotionen.
Woher stammen diese Emotionen eigentlich und wie wurden sie geprägt? Um die Hintergründe zu verstehen, sollten wir uns mit dem Thema „Glaubenssätze“ auseinandersetzen. Glaubenssätze sind wie eine Brille, durch die wir uns selbst und unsere Umwelt wahrnehmen. Sie formen wer wir sind. Unsere Kommunikation mit unserem Kind im Alltag wird maßgeblich von ihnen gesteuert. Bewusst, aber auch unbewusst, weil wir sie häufig gar nicht wahrnehmen. Wir werden unterbewusst geleitet aufgrund unserer eigenen Erziehung und Erfahrungen in der Kindheit – von guten wie auch negativen.
Diese von (negativen) Glaubenssätze gesteuerte Kommunikation mit unserem Kind prägt maßgeblich, wie unser Kind sich selbst und seine Umwelt wahrnimmt – ebenso langfristig und andauernd wie unsere eigenen Glaubenssätze es seit Kindertagen tun.
Am Ende meines Programms wirst du...
Astrid Lindgren – aus Pippi Langstrumpf geht an Board